Im Auftrag von VPOD-NGO hat das Büro BASS die Lohnstudie von 2015 erneuert. Die Bilanz ist ernüchternd. Während der Nominallohn in der Schweiz in den letzten sieben Jahren um über 5% gestiegen ist, stagnieren die Löhne in der Branche der gemeinnützigen NGO. Die NGO verzeichnen gegenwärtig einen Reallohnverlust von satten 3.4%!
«In den vier Jahren 2016 – 2020 zeigt sich eine moderate Teuerung von 0.9 Prozent auf dem Gesamtindex LIK.
In den vergangenen 21 Monaten (2021 – Oktober 2022) ist dagegen bereits eine Teuerung von 4.6 Prozent auf dem Warenkorb LIK aufgelaufen. Aufgrund der Teuerungsprognosen der Schweizerischen Nationalbank vom September 2022 wird für die kommenden Monate mit einer Teuerung von 2.8% pro Jahr gerechnet. Die allgemeine Teuerung wird Ende Januar 2023 geschätzt mehr als 5 Prozent (5.4%) und bis August 2023 7 Prozent (7.1%) betragen»
(Markus Schärrer, 09.11.2022)
Es ist also von einer ausserordentlich hohen Teuerung für das Jahr 2022 auszugehen, welche sich auch im Folgejahr 2023 fortsetzen wird. Gleichzeitig weigern sich die Verantwortlichen bei Bund, Kantonen und Gemeinden mehrheitlich, die gegenwärtig hohe Teuerung von 3-5% in den Leistungsverträgen mit NGO zu berücksichtigen. Die Folge davon ist, dass die Reallöhne weiter sinken, die Anstellungsbedingungen sich verschlechtern und der Leistungsdruck in den NGO steigt. Die Konsequenz sind ausgebrannte Mitarbeitende und Einbussen in der Qualität der Leistungen.
Quellenangabe Lohnstudie: Céline Gerber und Markus Schärrer. 2022. Lohnsituation in Nichtregierungsorganisationen NGO 2022. Kurzfassung. Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS AG.
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| 21.11.2022 | Kurzfassung Bericht Lohnanalyse 2022 | PDF (149.0 kB) |
