Gerechte Löhne gibt es nur mit einer Lohntransparenz, die ihren Namen auch verdient. Lohntransparenz ist eine wichtige Massnahme zur Überprüfung und Kontrolle, ob die Grundsätze «gleicher Lohn für gleiche Arbeit» und «gleicher Lohn für unterschiedliche, aber gleichwertige Arbeit» eingehalten werden. Und sie ist ein wichtiges Mittel gegen Lohndiskriminierung unter dem Aspekt der Gleichstellung von Frau und Mann.
Lohntransparenz dient der Konsolidierung einer gerechten Lohnpolitik, gerade auch bei der Einführung eines neuen Lohnsystems und sie ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Arbeitsklimas: Es wird eine Kultur geschaffen, in welcher offen über Löhne gesprochen werden kann. In einem fortschrittlichen und solidarischen Betrieb – der zudem zum grössten Teil von Spenden und öffentlichen Geldern abhängig ist – sollte auch der Lohn kein Tabu mehr sein.
Vorbild Alternative Bank Schweiz ABS: Die ABS praktiziert seit ihrer Gründung ein sehr weitgehendes Modell der internen Lohntransparenz. Das ABS-Modell ist vorbildlich und wird auch den Datenschutzvorgaben gerecht. Der Lohn wird bei der ABS nach den Kriterien Funktion, Leistung, Erfahrung und Qualifikation festgelegt. Zur Gewährleistung der Transparenz wird die Lohnliste intern jährlich publiziert, jene der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats sogar im Geschäftsbericht. Dort findet man weitere interessante Zahlen, die eigentlich in jeden NGO-Jahresbericht gehören: Anzahl gewährte Weiterbildungstage pro 100-Stellenprozent, Entlöhung der Geschäftsleitung, Frauenanteil in Führungspositionen uvm.